Für UX-Designer ergibt sich hier also die Aufgabe herauszufinden, wie der Nutzer die Informationen kategorisieren und benennen würde, welche Struktur für ihn die Richtige ist.
Eine Methode, das mentale Modell des Nutzers zu verstehen, bildet das Card-Sorting.
Es wird dabei zwischen „offenem Card-Sorting“ und „geschlossenem Card-Sorting“ unterschieden.
Beim offenen Card-Sorting werden zunächst Karten vorbereitet, die die wichtigsten Inhalte einer Anwendung umschreiben. Eine Karte, die eine Informationseinheit in einem Mitarbeiterportal wiedergeben soll, könnte dann z. Bsp. mit „Möglichkeit, sich zu Vergünstigungen, Leistungen, Angeboten des Unternehmens für seine MA zu informieren“ beschriftet werden. Die Nutzer schreiben dann, die aus ihrer Sicht passenden Benennungen auf, z. Bsp. „Für unsere Mitarbeiter“, „Mitarbeiter-Benefits“, usw.
Anschließend gruppieren die Teilnehmer die Karten mit den, aus ihrer Sicht zusammengehörenden, Informationseinheiten und vergeben für diese Oberbegriffe. Diese Oberbegriffe bilden die Kategorien, und damit die Menüpunkte.
Beim geschlossenen Card-Sorting sind sowohl die Begriffe auf den Karten, als auch die Kategorien bereits vorgegeben und es geht einzig um die Zuordnung der Karten zu den, aus Nutzersicht passenden, Kategorien.
Eine weitere Variante des Card-Sorting bildet das „Reverse-Card-Sorting“ oder auch Tree-Testing. Hier existiert die Informationsstruktur bereits und wird durch den Nutzer getestet, indem der Nutzer die Aufgabe erhält, eine bestimmte Information in einer Anwendung zu finden.Der Weg oder auch Klick-Pfad, den der Nutzer bis zum Finden der Information nimmt, wird aufgezeichnet. Bei der Auswertung wird dann sehr schnell klar, ob die aktuelle Informationsstruktur dem mentalen Model des Nutzers entspricht oder ob es hier noch Optimierungsbedarf gibt.
Das Ergebnis von Card-Sorting ist eine Informationsarchitektur, die sich an der Wahrnehmung und den Erwartungen des Nutzers orientiert und ihn schnell und intuitiv, gesuchte Informationen finden lässt.
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