Ausgangslage
Kliniken müssen wirtschaftlich arbeiten – wie jedes andere Unternehmen auch. Eine wichtige Stellschraube ist dabei eine IT, die Abläufe in einer Klinik vereinheitlicht und automatisiert. Dem Carl-von-Basedow-Klinikum (CvBK) in Merseburg war dieser notwendige Schritt zu einem neuen Niveau der Digitalisierung und einer einheitlicheren IT bewusst. Im Prinzip ein guter Zeitpunkt: Denn die Bundesregierung unterstützt mit dem KrankenhausZukunftsGesetz (KHZG) den Ausbau der Digitalisierung von Kliniken – wenn die Maßnahmen und Leistungen korrekt geplant und beantragt sind. Um Fördermittel sicher zu erhalten und IT-Maßnahmen gezielt umzusetzen, beauftragte das Klinikum GISA.
Der IT-Dienstleister sollte das Klinikum bei der Nutzung und inhaltlichen Ausgestaltung des KHZG beraten und beim Umstieg auf ein IT-Service-Modell mit klarer IT-Struktur, einem Cybersecurity-Konzept sowie automatisierten Prozessen begleiten.
Das Projekt
Zu Beginn der Zusammenarbeit gab es zwei Handlungsfelder: zum einen der konzeptionelle und operative Aufbau der IT-Struktur von Netzwerk über Applikationen bis Prozesse, zum anderen die Frage, wie das Klinikum ideal von Fördermöglichkeiten des Bundes profitieren kann.
Im ersten Schritt verschafften sich die GISA-Experten ein Bild aktuell verfügbarer digitaler Lösungen und wie diese die Abläufe im Klinikum unterstützen können. Zudem ließen sich vier GISA-Mitarbeitende zum Projektstart für das KHZG zertifizieren. Dadurch konnten sie dazu beraten, welche IT-Maßnahmen obligatorisch für eine mögliche Förderung sind oder eher optional umgesetzt werden. Eine entscheidende Expertise, um die Förderung überhaupt beantragen zu können.
Anschließend setzte GISA die folgenden ersten Projekte um:
- Aufbau eines stabilen IT-Service-Management (ITSM),
- Security Check mit Penetration Test, um Schwachstellen in der IT-Struktur zu erkennen und abzustellen,
- Standardisierung des Clientmanagements, der Softwareverteilung und des Mobile Device Managements,
- Vereinheitlichung des Active Directory & Exchange,
- Collaboration Services.
Auch die Geräte im Netzwerk wurden entsprechend ihres Sicherheitslevels segmentiert, um etwa für das Notrufsystem ein entsprechendes Sicherheitsniveau sicherzustellen.
Die Vorteile
Heute herrscht im CvBK ein neues Verständnis dafür, wie Digitalisierung bei Abläufen in einer Klinik unterstützen kann und muss. Das Klinikum ist nun in der Lage, die Fördermöglichkeiten des KHZG für sich zu nutzen. Das technische Niveau der IT-Security ist deutlich gestiegen und die Zusammenarbeit zwischen der IT-Abteilung und den IT-Nutzern hat sich deutlich verbessert. Eine hervorragende Basis für die zukünftige Digitalisierung des Klinikums.
Aus der anfänglich auf das KHZG-fokussierten Aufgabe hat sich eine Partnerschaft entwickelt, die sich auf viele IT-Bereiche des CvBK erweitert hat. Sehr unterschiedliche und historisch gewachsene Vorgehensweisen zusammenzubringen und an der Zielsetzung auszurichten ist eine gemeinsame, fortwährende Aufgabe, der sich CvBK und GISA stellen.
Highlights
Lutz Heimann, Geschäftsführer CvBK, fasst zusammen: „IT-technisch war bei uns bereits vieles vorhanden, auch Orbis als Krankenhaus-Informationssystem war implementiert. Und trotzdem basierten viele Prozesse noch auf Papier, Absprachen und manuellen Arbeiten. Da mussten wir Potenzial und Realität zusammenbringen – und allein schon bei der Änderung dieses Mindsets war GISA entscheidend beteiligt.“