Ausgangslage
Die MITNETZ STROM als zuverlässiger Energieversorger verantwortet neben der Stromversorgung von Haushalten und Unternehmen auch die kommunale Straßenbeleuchtung in Mitteldeutschland. Störungen der Leuchtstellen können bisher nur telefonisch gemeldet werden. Für mehr Transparenz und einen schnelleren Informationsfluss war die MITNETZ STROM auf der Suche nach einer Lösung, die online Störungsmeldungen zu öffentlichen Leuchtstellen in Kommunen ermöglicht. Ziel war die Darstellung von Straßenbeleuchtungsobjekten in einem Geodatenportal mit Mandantentrennung und die Erschaffung einer Interaktion zwischen dem Kunden und der MITZNETZ STROM, sodass Informationen über Störungen und Schäden oder gegebenenfalls Rückfragen vom Kunden zur MITNETZ STROM übergeben werden können. Die Daten sollten voll automatisiert in den internen Prozess überführt und an die zuständige sachbearbeitende Stelle weitergeben werden.
Das Projekt
Auf Basis des Lastenheftes wurden zunächst das Datenmodell aufgebaut und die Prozesse abgebildet. Es folgte die Integration des Datenbestandes – bestehend aus Metadaten und den Eigenschaften der Leuchtstelle wie Baujahr, enthaltene Leuchtmittel, Farbe – in das System. Das Datenmodell konnte im Anschluss an die vorhandene Struktur angepasst und in die bestehenden Prozesse integriert werden. Zu den systemtechnischen Bestandteilen gehören die Open-Source-Komponenten QGIS als Geoinformationssystem für GIS-Logik und Visualisierung, der LizMap Webclient als Content-Management-System für Kartenanwendungen im Frontend und eine PostgreSQL-Datenbank zur Datenhaltung. Hinzu kam die Entwicklung von Webservices und Schnittstellen zwischen dem Open-Source-GIS und den datenhaltenden Stellen der MITNETZ STROM. Der Projektmanagement-Ansatz war ursprünglich klassisch vorgesehen, hat sich dann aber zu einem agilen Projekt entwickelt. Die MITNETZ STROM wurde von Beginn an in die Entwicklung der Lösung eingebunden und in regelmäßigen Reviews informiert. Aktuell befindet sich das Projekt in der Testphase mit vier Kommunen. Die Einbindung weiterer Kommunen ist geplant.
Die Vorteile
Mit der Nutzung des neuen Auskunftsportals entfällt der bisherige analoge Meldeprozess. Das Meldeverfahren zu Störungen verlief bisher via Telefon vom Kunden zur Störungshotline der MITNETZ STROM. Eine Identifizierung des betreffenden Objektes konnte so nicht eindeutig erfolgen. Zudem kann das Auskunftsportal um beliebige Anwendungsfälle erweitert werden.
Weitere Vorteile sind:
- responsives Design und nutzerfreundliche Bedienoberfläche
- Leuchtstellen in Kartenanwendung klickbar
- Informationen zu jeder Leuchtstelle einsehbar
- Meldung einer Störung oder eines Schadens über Eingabemaske
- Übersicht über den aktuellen Status aller Leuchtstellen und eingesetzten Leuchtmittel einsehbar
- automatisierte Meldebestätigung nach Eintrag der Störung und bei Statusänderung (z.B. Reparatur) per E-Mail
- keine Lizenzkosten
Highlights
Das verwendete Geoinformationssystem auf Open-Source-Basis war ursprünglich nicht auf die Anforderungen des Kunden ausgerichtet. Durch GISA-eigene Anpassungen der Open-Source-Komponenten und die Entwicklung von Webservices und Schnittstellen, konnte ein Geodatenportal auf Open-Source-Basis aufgebaut werden, welches die Anforderungen des Kunden erfüllt und keine Lizenzkosten verursacht.