Open Source Software und digitale Souveränität – Möglichkeiten und Nutzung

Informationstechnologien möglichst selbstbestimmt und transparent zu nutzen – das ist der Grundgedanke von digitaler Souveränität. Für öffentliche Verwaltungen und Unternehmen bildet sie einen wesentlichen Aspekt bei der Gestaltung der eigenen IT-Landschaften. Wie Open Source Software digitale Souveränität fördern kann, lesen Sie hier im Blogartikel.

Was ist Open Source Software?

Open Source Software (OSS) ist Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist. Sie wird unter einer Lizenz veröffentlicht, die es Nutzern ermöglicht, die Software zu verwenden, zu ändern, weiterzugeben und zur Weiterentwicklung dieser beizutragen. Beispiele für solche Lizenzen sind die GNU General Public License (GPL), die MIT-Lizenz und die Apache-Lizenz. Diese Offenheit und Transparenz schafft eine gute Grundlage, um digitale Souveränität zu fördern.

Die Möglichkeiten von Open Source Software für die digitale Souveränität

Transparenz

  • Quellcode ist für NutzerInnen und EntwicklerInnen offen zugänglich.
  • Einsicht ermöglicht genaue Prüfung der Funktionsweise einer Software.
  • Es ist sichergestellt, dass keine versteckten Funktionen vorhanden sind.
  • Stärkung des Vertrauens in die eingesetzte Technologie sowie Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsstandards

Kontrolle

  • Institutionen behalten Kontrolle über ihre IT-Infrastrukturen und -Anwendungen.
  • Keine Abhängigkeit von Entscheidungen und Geschäftsmodellen kommerzieller Softwareanbieter
  • Software kann nach eigenen Anforderungen gestaltet und angepasst werden.
  • Größere Unabhängigkeit und Flexibilität bei der Anwendung von IT-Lösungen

Wiederverwendbarkeit

  • Offen zugänglicher Quellcode ermöglicht Nutzung und Anpassung bestehender Lösungen.
  • Bewährte Lösungen können auf verschiedene Verwaltungsbereiche übertragen und wiederverwendet werden.
  • Zeit- und Ressourceneinsparung ermöglicht eine effiziente Softwareentwicklung.
  • Förderung einer harmonisierten und konsistenten IT-Umgebung

Innovation

  • Kollaborative Entwicklungsumgebung ermöglicht weltweite Zusammenarbeit.
  • Globale Beiträge führen zu schnelleren Entwicklungszyklen und höherer Softwarequalität.
  • Kontinuierliche Einführung neuer Funktionen und Technologien
  • Zugang zu modernsten Open Source-Lösungen und aktive Teilnahme an deren Weiterentwicklung

Wie kann Open Source Software genutzt werden?

Installation und Anpassung

Da OSS in der Regel gut dokumentiert ist und über aktive Communitys verfügt, können NutzerInnen bei der Installation auf umfassende Anleitungen bzw. Support zurückgreifen. Durch individuelle Anpassungen lässt sich die Software im nächsten Step genau auf die spezifischen Bedürfnisse der Organisation zuschneiden.

Weitergabe und Mitentwicklung

Die Möglichkeit zur Weitergabe und Mitentwicklung zeichnet Open Source ganz wesentlich aus. Eigene Anpassungen und Erweiterungen der Software sollten AnwenderInnen der Community daher zur Verfügung stellen. Auf diese Weise wird die Weiterentwicklung der Software vorangetrieben. Und alle Beteiligten profitieren von den Verbesserungen.

Support und Schulungen

Trotz der offenen Natur von OSS gibt es auch zahlreiche Dienstleister, die Support und Schulungen anbieten. Sie unterstützen bei der Implementierung, Wartung und Weiterentwicklung der Software und tragen dazu bei, dass die Nutzer das volle Potenzial der OSS-Lösungen ausschöpfen können. Auch GISA unterstützt Kunden dabei, die Software optimal zu nutzen und Mitarbeitende entsprechend dafür zu schulen.

Beispiele von Open Source Software für die öffentliche Verwaltung

Im Rahmen der deutschen Verwaltungscloud-Strategie (mehr zur Strategie im Blogartikel) sind openDesk, Open CoDE, der EfA-Marktplatz und auch KI-Assistenzsysteme, die auf Open Source basieren, zentrale Plattformen für die Nutzung von OSS.

  • openDesk bildet eine Office- und Kollaborations-Suite , die den souveränen Arbeitsplatz in der öffentlichen Verwaltung unterstützt und verschiedene Tools dafür integriert.
    Mehr erfahren.
  • Open CoDE ermöglicht eine transparente Entwicklung und Versionierung von Softwareprojekten.
    Mehr dazu.
  • Der EfA-Marktplatz fördert die Wiederverwendung bewährter Softwarelösungen in der öffentlichen Verwaltung.
    Mehr Infos

Auch GISA bietet Ihnen Open-Source-Lösungen an. Beispielhaft seien die GISA Smart X Platform als urbane Datenplattform sowie GISA Maps, ein vielseitiges Web-GIS für Karten- und Geodaten, genannt. Darüber hinaus unterstützt Sie GISA beim Umsetzen Ihrer Kubernetes-Vorhaben. Dazu gehören die Beratung und Konzepterstellung, der Aufbau in der Managed Cloud (z. B. im GISA-eigenen BSI-zertifizierten Rechenzentrumsverbund) und die Verwaltung der Infrastruktur.

Mehr zum Thema Digitale Souveränität mit GISA

Fazit

Open Source Software bietet erhebliche Vorteile für die digitale Souveränität. Sie fördert Transparenz, Kontrolle, Wiederverwendbarkeit und Innovation. Öffentliche Verwaltungen können von diesen Vorteilen profitieren, indem sie OSS installieren, anpassen, weitergeben und mitentwickeln. Beispiele wie openDesk, Open CoDE, Marktplatz EfA und KI-gestützte Assistenzsysteme zeigen, wie OSS erfolgreich in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann, um eine flexible, sichere und zukunftsfähige IT-Landschaft zu schaffen. Die Nutzung von OSS trägt nicht nur zur Erfüllung administrativer Aufgaben bei, sondern stärkt auch die Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung in der digitalen Welt.

 

Christian Strebe ist Senior Business Development Manager und seit November 2022 bei GISA. Zu seinen Hauptaufgaben zählen die Entwicklung neuer Geschäftsfelder, deren Pilotierung mit Kunden und die anschließende Überführung in das Leistungsportfolio der GISA. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Themenfeldern Öffentliche Verwaltung, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz.

Christian Strebe

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