Was sagt die Studie über den Bereich „Hochschulfinanzierung“ aus? 90 % der Universitäten und 83 % der Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist dieser Aspekt der Hochschulsteuerung „sehr wichtig“. Erst dann wird der allgemeine Trend zur „Digitalisierung“ genannt. Dann folgt das Thema „zukunftsfähige Lehr- und Lernmethoden“.
Digitalisierung gerade erst begonnen
Die Studie zeigt zudem, dass sich die deutschen Hochschulen in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess befinden. Bei der Befragung ergab sich beispielsweise, dass erst 5 % aller relevanten Prozesse als abgeschlossen betrachtet werden. Die Digitalisierung scheint gerade erst in den Startlöchern zu sein.
Was ist relevant – aus der Sicht der Hochschulen?
Eine weitere Frage ist, wo genau Hochschulen die Bedarfe und Möglichkeiten für ERP-Systeme sehen. Also: Was hat aus der Sicht der befragten Hochschulen „Steuerungsrelevanz“? 96 % bzw. 93 % sehen eine hohe Relevanz für die Themen „Haushalt“ und „Personal“. Aber schon kurz darauf folgen die Bereiche „Drittmittel“, „Infrastruktur“ und „Lehre“ – mit um die 70 % Relevanz. Auch den Bereich „Forschung“ sehen über 60 % der befragten Hochschulen mit einer hohen Steuerungsrelevanz. Fazit ist: Eine ganzheitliche Hochschulsteuerung ist gefragt. Hochschulsteuerung wird in Zukunft mehr sein, als nur ein Personal- oder ein Haushaltsthema.
Neue ERP-Systeme: wie viel Luft bleibt nach oben?
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie betrifft die Qualität der derzeit produktiv gesetzten Systeme. Obwohl über 90 % aller befragten Hochschulen eine funktionierende Steuerung als „sehr wichtig“ anerkennen, sind diese mit den Ergebnissen nicht zufrieden. Beispielsweise finden für den Bereich Personal nur 54 %, dass die produktiv gesetzte Lösung auch „angemessen“ umgesetzt ist. Auch bei Haushalts- und Drittmittel sehen 32 % bzw. 31 % die derzeitige Lösung als „nicht angemessen“ an. Potential zur Optimierung ist also vorhanden. Auch die Infrastruktur bleibt ein Sorgenkind. 56 % der Befragten sehen diesen Bereich als defizitär an.
Nachholbedarf bei qualitativen Methoden
Interessant: Die Studie befragt die Hochschulen auch zu den Instrumenten der Hochschulsteuerung. Ergebnis: Man arbeitet mit internen Zielvereinbarungen, Kennzahlen aber auch ganz klassisch mit regelmäßigen Gremienterminen. Ebenso ist eine Ad-hoc Steuerung sehr verbreitet. Unterm Strich bleibt: Hochschulen nutzen ein breites Spektrum an Methoden. Auch alternative Kennzahlen sowie beispielsweise der Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleich (AKL) werden eingesetzt.
Welches Fazit zieht die Studie für die Hochschulsteuerung und -Finanzierung?
Schon heute erkennen die befragten Hochschulen an, dass quantitativ geprägte Instrumente wie Kennzahlen und Detailberichte gut von ERP Systemen unterstützt werden. Dagegen herrscht klarer Nachholbedarf bei qualitativen Methoden. Diese, so sehen es die Hochschulen, werden derzeit nur unzureichend von ERP-Systemen unterstützt.
Mehr Infos zum Thema Hochschulen und Digitalisierung finden Sie unter www.gisa.de/hochschulen-forschungseinrichtungen.de
Mehr zur Studie finden Sie unter www.bdo.de/de-de/themen/weitere-veroffentlichungen/studien/hochschulsteuerung-mit-erp-systemen-2018