Energieeffizienz – Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für die Zukunft von Rechenzentren?

Mehr Energieeffizienz – das hat sich Deutschland auf die Agenda geschrieben. Zu diesem Zweck ist das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) am 18. November 2023 in Kraft getreten. Es setzt verbindliche Ziele und forciert den effizienten Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. Bund, Länder, öffentliche Stellen, Rechenzentren und Unternehmen sind angehalten, den Endenergieverbrauch bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2008 um mindestens 26,5 Prozent auf 1.867 Terawattstunden zu senken. Bis 2045 soll der Verbrauch um rund 45 Prozent sinken  (Mehr lesen). Welche Maßnahmen dazu beitragen und wie GISA diese im eigenen Rechenzentrum bereits umsetzt, lesen Sie im folgenden Blogbeitrag.

Nachhaltigkeit in Rechenzentren

In unserer digitalisierten Welt spielen Rechenzentren eine zentrale Rolle. Sie sind das Herzstück der IT-Dienstleister und ermöglichen Cloud-Dienste, Datenverarbeitung und vieles mehr. Doch mit der steigenden Nachfrage nach Rechenleistung wächst auch der Energieverbrauch. Nachhaltigkeit wird daher immer wichtiger für die Zukunft der IT-Branche. Es braucht ein gut durchdachtes Vorgehen, um die Energieeffizienz zu steigern und die Nutzung erneuerbarer Energien voranzubringen.

Elemente zur Verbesserung der Nachhaltigkeit

1. Energie- und Umweltmanagement

Nicht nur umsetzen, sondern auch dokumentieren: Unternehmen, mit einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von mindestens 7,5 GWh müssen nach dem EnEfG, ein Energiemanagementsystem (EnMS) oder ein Umweltmanagementsystem (UMS) einrichten. Wie gut ein Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit aufgestellt ist, machen insbesondere auch Zertifizierungen sichtbar. Die Zertifizierung des integrierten Umweltmanagementsystems nach ISO 14001, bestätigt beispielsweise umweltbewusstes Handeln und den nachhaltigen sowie verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen. GISA hat diese Zertifizierung und erfüllt strenge Umweltschutzkriterien – von der Gesamtstrategie über die Materialbeschaffung und den Energieverbrauch bis hin zum Abfallmanagement.

Auch das ISO 50001 Zertifikat, das GISA ebenfalls besitzt, bestätigt ein leistungsfähiges Energiemanagementsystem. Damit verpflichten wir uns als IT-Dienstleister, die energiebezogene Leistung fortlaufend zu verbessern, die Energieeffizienz zu steigern und die Energienutzung zu optimieren (Mehr lesen). Mit verschiedenen Messeinrichtungen werden bei GISA beispielsweise entsprechende Werte ermittelt und stehen in Echtzeit zur Verfügung.

2. Effizienz im Rechenzentrum und Wärmerückgewinnung

Je effizienter ein Rechenzentrum arbeitet, desto nachhaltiger ist es. Ein wesentlicher Kennwert dafür ist der PUE (Power Usage Effectiveness). Er spielt für IT-Dienstleister damit eine wichtige Rolle. Das EnEfG legt Grenzwerte für die Energieverbrauchseffektivität fest: Rechenzentren, die vor dem 1. Juli 2026 in Betrieb gegangen sind, müssen ab dem 1. Juli 2027 einen PUE-Wert im Jahresdurchschnitt kleiner oder gleich 1,5 aufweisen. Ab dem 1. Juli 2030 muss dieser Wert sogar bei höchstens 1,3 liegen. GISA erfüllt diese Bedingungen bereits jetzt mit einem PUE-Wert von 1,2 in den Jahren 2023 und 2024. Diese Daten werden jährlich zum 31. März an das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) übermittelt und von der Bundesstelle für Energieeffizienz, die für die Verwaltung des Energieeffizienzregisters für Rechenzentren (RZReg) verantwortlich ist, in das RZReg aufgenommen.

Zusätzlich spielt die Wiederverwendung von Energie eine wichtige Rolle für mehr Nachhaltigkeit in Rechenzentren. Während das Energieeffizienzgesetz die Wärmerückgewinnung für neue Rechenzentren vorschreibt, ist dies für bestehende Rechenzentren keine Pflicht. Dennoch nutzt GISA seit November 2024 die Abwärme aus dem Rechenzentrum, die bei der Kühlung der Server entsteht (Mehr lesen). Dank der Abwärmenutzung konnte der Energieverbrauch allein im Januar 2025 um ca. 22.000 kWh reduziert werden.

3. Nutzung von erneuerbaren Energien

Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der eigenen Nachhaltigkeit. Betreiber von Rechenzentren sollen seit dem 1. Januar 2024 die Hälfte ihres Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken. Ab dem 1. Januar 2027 sogar zu 100%. Ob der Strom selbst produziert oder vom Energieversorger bezogen wird, spielt dabei keine Rolle. GISA bezieht an den Standorten Halle mit dem Rechenzentrum sowie Leipzig und Chemnitz seit dem 1. Juli 2023 bilanziell 100% Strom aus erneuerbaren Energien.

Fazit: Anforderungen konsequent im Blick

Nachhaltigkeit in Rechenzentren ist ein komplexes, aber entscheidendes Thema für die IT-Branche. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien, energieeffizienter Technologien und umweltfreundlicher Kühlmethoden können Unternehmen nicht nur ihre Betriebskosten senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. 
Die Wahl eines nachhaltigen Anbieters ist daher nicht nur eine wirtschaftliche, sondern vor allem auch eine ökologische Entscheidung. Die Zukunft der Rechenzentren liegt in der Nachhaltigkeit – und die Zeit zum Handeln ist jetzt.

Gert Becker ist System Expert im Team Datacenter Strategie und seit 2016 bei GISA tätig. Sein Aufgabengebiet umfasst die Gestaltung und den Betrieb der Rechenzentrumsinfrastruktur am Standort Halle. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Ausfallsicherheit und der Energieeffizienz sowie dem Servicemanagement für GISA Kunden mit Housing-Leistungen.

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