Die digitale Souveränität ist ein essenzielles Ziel für die öffentliche Verwaltung in Deutschland. Sie beschreibt die Fähigkeit und Möglichkeit von Institutionen, ihre Rollen in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher auszuüben (mehr erfahren). Die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie ist ein integraler Ansatz, um diese Souveränität innerhalb der föderalen Verwaltung Deutschlands zu erreichen.
Was ist die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie?
Die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie zielt darauf ab, die digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung zu stärken (mehr erfahren). Sie fördert die Kompatibilität und schafft gemeinsame Standards zwischen verschiedenen Cloud-Lösungen. Dies hilft, die technische Wiederverwendbarkeit von Anwendungen zu erleichtern, Abhängigkeiten von einzelnen Cloud-Lösungen zu reduzieren und die gemeinsame Marktmacht zu stärken.
Die Strategie umfasst Standards für föderale Cloud-Lösungen in fünf Bereichen:
- Entwicklung und Entwicklungsplattformen: einheitliche Plattformen, Prozesse und Architekturvorgaben zur Entwicklung von Anwendungen
- Anwendungsbereitstellung und -management: standardisierte Bereitstellung und Betreuung von Anwendungen über deren gesamten Lebenszyklus hinweg
- Code Repositories: standardisierte Verwaltungsumgebungen zur Versionierung von Anwendungscode sowie zentrale Spiegelung und Ablage der dezentralen Quellcodes mit entsprechender Dokumentation
- Infrastruktur-Service und technologischer Stack: Festlegung von Standards für die eingesetzten Hard- und Softwarekomponenten zur IT-Leistungserbringung
- Betriebsstandards und Betriebsmodell: Harmonisierung der Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern und der Service-Bereitstellung
Wie fördert die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie die digitale Souveränität?
Die Strategie setzt auf die Zusammenarbeit und Einbindung verschiedener Akteure, um eine souveräne, sichere und effiziente digitale Infrastruktur zu gewährleisten:
- Cloud-Standorte: Diese sind primär öffentliche IT-Dienstleister bei Kommunen, Ländern und Bund, die Infrastrukturen und Rechenkapazitäten als Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) bereitstellen.
- Cloud-Service-Portal: der zentrale Anlaufpunkt zur Verwaltung von Cloud-Services, das es Nutzenden ermöglicht, Services zu bestellen, zu stornieren und Informationen über Cloud-Services zu erhalten
- Cloud-Integratoren/Broker: IT-Dienstleister der öffentlichen Hand, die Cloud-Angebote externer Anbieter gemäß den Standards konfigurieren und rechtssicher zur Verfügung stellen
- Softwarebetreiber: Verantwortliche für den Betrieb und die Weiterentwicklung von Cloud-Diensten oder Softwarelösungen
- Softwarelieferant: Organisationen oder Communities, die Software gemäß den Standards der DVS bereitstellen
Anforderungen
Um die Ziele der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie zu erreichen, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden (mehr erfahren). Diese resultieren aus verschiedenen Quellen wie dem IT-Grundschutz des BSI, dem C5-Kriterienkatalog, dem Sovereign Cloud Stack und den Architekturrichtlinien des Bundes. Die Anforderungen lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
- Informationssicherheit: Gewährleistung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen
- Interoperabilität: Sicherstellung der Kompatibilität und Wiederverwendbarkeit von Anwendungen und Dienstleistungen
- Nachhaltigkeit: Reduktion des Energieverbrauchs und CO2-Ausstoßes durch umweltverträgliche Technologien und Verfahren
- Transparenz: Nachvollziehbarkeit der Datenverarbeitung und eingesetzten Softwarekomponenten.
Erfüllung der Anforderungen
Diese Anforderungen können durch die Anwendung entsprechender Standards, Methoden und Werkzeuge sowie durch Zertifizierungen und Bescheinigungen erfüllt werden. Der IT-Grundschutz des BSI bietet Methoden und Anleitungen zur Informationssicherheit, während der C5-Kriterienkatalog Mindestanforderungen an Cloud-Services spezifiziert. Der Sovereign Cloud Stack entwickelt herstellerunabhängige Cloud-Infrastrukturen, und die Architekturrichtlinien des Bundes bieten Rahmenwerke zur einheitlichen Umsetzung.
GISA stellt ein Reifegradmodell zur Verfügung, das Ihnen dabei hilft, den eigenen Status der digitalen Souveränität und damit auch in Bezug auf die Deutsche Verwaltungscloud zu bestimmen. Gleichzeitig werden Optimierungspotenziale aufgezeigt, um den gegenwärtigen Status zu verbessern. Die Orientierung an Best Practices ist ebenfalls ein Weg, die digitale Souveränität in der öffentlichen Verwaltung langfristig zu stärken und weiterzuentwickeln. Jetzt Reifegrad bestimmen!
Fazit
Die Deutsche Verwaltungscloud-Strategie stellt einen wegweisenden Ansatz zur Förderung der digitalen Souveränität dar. Durch die Schaffung gemeinsamer Standards, die Einbindung verschiedener Akteure und die Erfüllung strenger Anforderungen kann eine sichere, transparente und nachhaltige digitale Infrastruktur gewährleistet werden. Dies ermöglicht der öffentlichen Verwaltung, ihre Aufgaben effizient und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu erfüllen.